Ironman Martin Postel als Hawaii-Finisher wieder zurück
Unser
Lauftreffteilnehmer Martin Postel ist erfolgreich aus Hawaii zurück. Unter den
dortigen schwierigen Bedingungen (Wind, Hitze, Luftfeuchtigkeit) hat er eine
sehr gute Zeit
Gesamt 11:21:47
Schwimmen 3,8 km 01:14:05
Radfahren 180 km 05:52:32
Laufen 42,2 km 04:03:53
und eine beachtliche Platzierung erreicht:
Platz 129 von 244, Altersklasse M50-54
Platz 1.111 von 1.722 der Männer
Platz 1.314 von 2.373 aller Starter/Starterinnen
Wie ist es Martin ergangen? Hier seine Erlebnisse mit eigenen Worten:Die Tage vor dem Start waren bereits unglaublich beeindruckend mit Nationenparade, Underpants Run, Wettkampfbesprechung , Delphine, Schildkröten, Schnorcheln und und und.
Ich bin froh nachdem ich gesundheitlich etwas angeschlagen an den Start gegangen bin überhaupt gefinished zu haben. Gerne wäre ich etwas zügiger durch den Wettkampf gekommen allerdings ist der Ironman auf Hawaii schon eine ganz besondere Herausforderung.
Raceday:
Aufstehen 3:30 h nach einem kleinen Frühstück kurzer Spaziergang (1 km) zur Wechselzone dort Bodymarking und anschließend checken ob am Rad alles in Ordnung ist. (Kurzer Small talk mit Patrick Lange und gegenseitig viel Erfolg gewünscht)Jetzt warten, ab 6:30 h dann Aufstellung in meinen Startblock für Startzeit 7:10 Uhr. Ab jetzt ging alles ziemlich schnell. Wir gingen die Treppe am Pier hinunter um ca. 200m zur Startlinie zu schwimmen. Geradeso die Startlinie erreicht ging das Starthorn sofort los. Vor dem Schwimmen im offenen Meer ohne Neoprenanzug hatte ich eigentlich am meisten Respekt. Doch es kam ganz anders. Das kristallklare Wasser und die vielen bunten Fische bereiteten mir mein bisher entspanntestes Schwimmen über 3,8 km. Hinterher sprachen viele Athleten von hohen Wellen und sehr schweren Bedingungen davon habe ich überhaupt nichts mitbekommen.
Treppe am Pier wieder hoch durch die Wechselzone und los mit dem Rad. Die ersten Kilometer gehen etwas kurvig durch Kona bis es dann ab km 10 auf dem Highway Richtung Hawi zum Wendepunkt geht. So ganz richtig fühlte ich mich auf dem Rad allerdings nicht wohl der Weg nach Hawi lief noch einigermaßen. Ich konnte mich gut ernähren und mit Wind und Hitze umgehen.
Etwa 10 km vor Hawi kamen extreme Seitenwinde auf wodurch ich Schwierigkeiten hatte mein Rad zu kontrollieren. Am Wendepunkt in Hawi machte ich dann einen gedanklichen Fehler. Mein Radsplitt bis dahin war sehr gut und ich dachte jetzt bist Du am höchsten Punkt der Strecke und kannst es die nächsten 85 km nach Kona rollen lassen. Ich wurde aber sehr schnell eines besseren belehrt. Die letzten 60 km kämpfte ich gegen den aufkommenden Wind mit dem Gefühl das ich stehe. Mittlerweile funktionierte auch meine Ernährung nicht mehr richtig und die Hitze machte mich platt. Wollte nur noch irgendwie die Wechselzone erreichen. Alle irgendwie angedachten möglichen Zielzeiten waren nicht mehr realistisch.
In der Wechselzone kühlte ich meinen Körper erst einmal herunter um dann zu versuchen irgendwie 42 km hinter mich zu bringen. Die ersten Laufkilometer waren extrem schwer da ich das Gefühl hatte mein Kopf platzt und der Puls ist überhaupt nicht kontrollierbar. Nach km 8 bin ich dann in einen Rhythmus gekommen und konnte zwischen dem Verpflegungsstationen konstant laufen. Mittlerweile war es etwas kühler geworden und ich konnte auf der Strecke noch viele Athleten einsammeln. Durchs Energy Lab wieder hoch auf den Highway (mit ein, zwei Dixie Stopps), die Palani Road runter und dann die letzten Meter auf dem Alli Drive ins Ziel. Ganz knapp am Daylight finish vorbei aber sehr glücklich unter diesen Umständen gefinished zu haben.
Der Ironman Hawaii 2019 war eine besondere sportliche Herausforderung mit vielen Höhen und Tiefen aber ein unglaubliches Erlebnis. Den Mythos Hawaii kann man nur sehr schwer in Worte fassen aber extrem deutlich spüren. Wäre schön irgendwann wieder auf die Insel kommen zu können (Und zu Starten) . Mahalo Ohana
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